Milchersatzprodukte im Vergleich
Zahlt es sich aus, Milchersatz selbst herzustellen: JA!
Immer mehr Menschen verzichten auf den Konsum von Milchprodukten: sei es aus ethischen, geschmacklichen, oder gesundheitlichen Gründen.
Mittlerweile finden sich im Supermarkt immer mehr Hersteller, die Milchersatzprodukte anbieten. So finden sich vor allem Drinks aus Soja, Mandeln und Reis in den Regalen der Milchersatzprodukte.
Wikipedia zu Sojamilch/Sojadrink: In der Europäischen Union darf Sojamilch im Handel nur unter anderen Bezeichnungen, wie Sojadrink, verkauft werden. So steht in der europäischen „Verordnung (EWG) Nr. 1898/87 des Rates über den Schutz der Bezeichnung der Milch und Milcherzeugnisse bei ihrer Vermarktung“ in Artikel 2 (1), dass „die Bezeichnung ‚Milch‘ ausschließlich dem durch ein- oder mehrmaliges Melken gewonnenen Erzeugnis der normalen Eutersekretion, ohne jeglichen Zusatz oder Entzug, vorbehalten“ ist. In den USA ist die Bezeichnung „soy milk“ jedoch zulässig.
Milch-Alternativen Test der Arbeiterkammer OÖ: >> zum Download >>
Test von Milchersatzprodukten (Konsumentenschutz der Arbeiterkammer OÖ):
In einem aktuellen Test wurden 21 pflanzliche Milchersatzdrinks im Labor untersucht und einem Produkttest unterzogen. Bei diesem Test wurde der Gehalt von Chlorat/Perchlorat, Kalzium, Zucker getestet und die Produkte wurden auf den Gehalt von gentechnisch veränderten Bestandteilen untersucht.
Die Milchersatzprodukte wurden auch einer Verkostung unterzogen: Aussehen, Geschmack, Geruch und Konsistenz wurden dabei bewertet.
Sojadrink günstig – Mandeldrink teuer:
Durchschnittlich 1,70 Euro werden pro Liter Sojadrink verrechnet – im Vergleich zu anderen Milchersatzprodukten, wie dem Mandeldrink, ist dies sogar sehr preiswert.
Der Preis für 1 Liter Mandeldrink beträgt zwischen 2,82 Euro und 3,6 Euro pro Liter im Tetrapack.
Ein hoher Preis, wenn man bedenkt, dass der Mandeldrink gerade einmal aus 2-7% Mandeln besteht.
In der Zutatenliste von Mandeldrinks finden sich neben Wasser und Mandeln auch noch Emulgatoren, Stabilisatoren und Verdickungsmittel – kein Mandeldrink kam ohne zusätzliche Süßungsmittel aus.
Alle Sojadrinks waren gentechnisch unverändert, einige werden aber mit Kalzium angereichert.
Sojamilch ist reich an ungesättigten Fettsäuren und enthält kein Cholesterin und keine Laktose. Das Eiweiß der Sojabohne kann Nahrungsmittelallergien auslösen. Achtung ist geboten bei einer Birkenpollen-Allergie: die Eiweißstruktur der Birkenpollen ist der vom Sojaeiweiß sehr ähnlich, sodass es zu Kreuzallergien kommen kann.
Reisdrinks enthalten viel Zucker
Für einen Liter Reisdrink muss man knapp 2,03 Euro pro Liter bezahlen. Die meisten Reisdrinks enthalten sogar mehr Zucker, als gesüßte Sojadrinks.
Vorsicht ist auch geboten in Bezug auf Arsengehalte in Reis und Reisprodukten, auch wenn der Arsengehalt sehr gering ist!
Mein Fazit – Milchersatz selber machen zahlt sich aus!
In meinem Beitrag „Sojamilch selber machen mit AND SOY“ gehe ich auf die Vorteile in Bezug auf Kosten und frische Zutaten genau ein.
Die Cirka-Kosten von selbstgemachter Sojamilch, Mandelmilch und Reismilch mit Bio-Zutaten:
- ungesüßte Sojamilch: 0,30 Euro pro Liter
- ungesüßte Mandelmilch: 1,7 Euro pro Liter (der Mandelpreis ist aufgrund der extremen Trockenheit in den USA stark gestiegen)
- Reismilch (mit Reissirup gesüßt): 1,80 Euro pro Liter
- Reismilch ungesüßt: 0,80 Euro pro Liter
Milchersatz selber herzustellen bedarf keiner besonderen Kochkünste – lediglich ein bisschen Vorausdenken (einweichen von Bohnen oder Nüssen am Abend zuvor) ist dafür notwendig. Wer es sich besonders einfach machen möchte, besorgt sich einen Milchbereiter – damit geht das wirklich komplett ohne Arbeitsaufwand.
Es lohnt sich, sowohl wegen des guten bzw. besseren Geschmackes im Vergleich zu gekauften Fertigprodukten, als eben auch kostentechnisch!